Feierstunde am Nationalfeiertag mit zehn Landes- und einer Bundesauszeichnung
Die schöne Tradition, am Nationalfeiertag besonders verdiente Vorarlberger Mitbürgerinnen und Mitbürger für deren vorbildlichen Einsatz um die Gesellschaft zu würdigen, fand nach einjähriger pandemiebedingter Unterbrechung am 26. Oktober 2021 endlich ihre Fortsetzung. Zehn Landes- und eine Bundesauszeichnung verlieh Landeshauptmann Markus Wallner beim Festakt im Montfortsaal des Landhauses.
Den zur Tradition gewordenen Festakt am Nationalfeiertag nannte er einen „würdigen Rahmen, um all jenen Menschen zu danken, die sich in einer ganz besonderen Weise für wichtige gesellschaftliche Belange und die Entwicklung des Landes insgesamt einsetzen bzw. eingesetzt haben“. Mit der Ehrung zolle das Land allen Ausgezeichneten „Dank, Respekt und Anerkennung für deren vorbildhaftes Engagement in unterschiedlichen Bereichen“, würdigte der Landeshauptmann die „großartigen Leistungen der Geehrten“.
Große Verdienstzeichen des Landes
An Anita Frühwirth aus Dornbirn, Katharina (Kitty) Hertnagel aus Sulzberg, Franz Abbrederis aus Rankweil, Monsignore Rudolf Bischof, bis 2019 Generalvikar der Diözese Feldkirch und langjähriger Feldkircher Dompfarrer, und Franz Rauch aus Schlins überreichte Landeshauptmann Markus Wallner jeweils Große Verdienstzeichen des Landes.
Anita Frühwirth
Das Herz der Dornbirnerin Anita Frühwirth schlägt seit jeher für die Volksmusik. Die Liebe zur Musik wurde ihr vom Elternhaus mitgegeben. Bereits mit neun Jahren begann sie mit dem Zither spielen. Wurde vorerst vor allem im Familienkreis musiziert, gründete sie 1998 ihre eigene Stubenmusik, die bis heute besteht. Die intensive Beschäftigung mit der Volksmusik brachte es mit sich, dass Anita Frühwirth 2003 den Vorsitz des Vorarlberger Volksliedwerks übernahm und sich damit sich für den Erhalt und die Erlebbarkeit der musikalischen Volkskultur in Vorarlberg engagiert. Mit vielen anderen ehrenamtlich tätigen Mitgliedern organisiert sie Seminare, Sänger- und Musikantenstammtische, Volksmusikabende, Offene Singen und vieles mehr. Vor allem aber die Arbeit mit den Jugendlichen stellt einen wichtigen Mittelpunkt ihrer Tätigkeit dar, so kuratierte sie heuer bereits zum siebten Mal das Podium „Junge Volksmusik“ beim Heimatherbst im ORF. Besonders wichtig sind Anita Frühwirth weiters der Erhalt der heimischen Lieder und der regionalen Volksmusik – nicht zu verwechseln mit der Volkstümlichen Musik. Seit 2003 ist sie auch im Österreichischen VolksLiedwerk tätig, dessen Präsident Josef Pühringer, LH aD, ihre Mitarbeit als Schriftführerin bzw. Stellvertreterin sehr schätzt.
Neben der Musik zeichnet Anita Frühwirth auch ihr großes Organisationstalent aus. Vier Mal jährlich erscheint die „Maultrommel“, das Mitteilungsheft des Volksliedwerks. Weiters kümmert sie sich um die Aufarbeitung und den Erhalt von alten Noten, verlegt Bücher für Kinder und veranlasst die Veröffentlichung neuer Tonträger. Im Herbst 2019 konnte das Vorarlberger Volksliedwerk sein 45-jähriges Jubiläum feiern. Seit 1974 leistet der vom Land geförderte Verein Vorarlberger Volksliedwerk mit der Pflege des heimischen Liedgutes und der umfassenden Förderung des regionalen Musikschaffens einen substanziell wichtigen Beitrag zum Kulturgeschehen im Land. Das Aktionsfeld der vornehmlich ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins reicht vom Vorarlberger Volksliedarchiv – als Teil des Landesarchivs – bis zum Sänger- und Musikantenfreundlichen Wirtshaus. Das Vorarlberger Volksliedwerk bewahrt nicht nur Volkskultur, sondern ist auch offen für Neues und interpretiert das überlieferte Liedgut auf zeitgemäße Art.
Seit 2003 betreut und koordiniert Anita Frühwirth auch die Schulprojekte des Bildungsministeriums „Mit allen Sinnen“. Für dieses Singprojekt konnte sogar Hubert von Goisern begeistert werden. Beim Schulprojekt „Stimmbogen“ arbeitet sie mit den Wiener Sängerknaben zusammen. Weit über die Grenzen hinaus bekannt und sehr beliebt ist der Lecher Volksmusiktag, den Anita Frühwirth gemeinsam mit Herta Strolz vor 14 Jahren ins Leben gerufen hat. Der Verein fördert mit dieser Veranstaltung ein grenzübergreifendes kulturelles Leben in Vorarlberg und liefert immer wieder wertvolle Impulse. Kinder und Erwachsene in den verschiedensten Trachten, kleine und große Tänzerinnen und Tänzer, Musikantinnen und Musikanten sowie Sängerinnen und Sänger aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Südtirol verwandeln die Gemeinde Lech in eine Hochburg der Volksmusik.
Herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung!
Foto: Presse Land Vorarlberg